Gesangverein Reinhausen e.V. von 1880

Historie

1880 wurde der damalige Männergesangverein MGV Reinhausen aus dem ehemaligen örtlichen Kriegerverein gegründet. Die Mitglieder mussten "militärfrei" sein, d.h. bereits gedient haben, oder "militäruntauglich". In den Statuten 1893 war jedoch nur noch die Vollendung des 18. Lebensjahres gefordert sowie ein "guter Lebenswandel".
Die Fahnenweihe im Jahr 1893 und das 1. große Vereinsjubiläum 1905 feierte man im Bürgertal. Die Gedenktafel von G. A. Bürger gibt davon noch Kunde.

Das 50jährige Jubiläum fand 1930 auf dem Sportplatz statt. 28 Vereine waren dazu eingeladen worden.
Einen Einbruch bewirkten die beiden Weltkriege. Nach 1945 konnte sich der Verein nur langsam über ein Quartett zu einem Doppelquartett und dann 1950 zu einem Chor mit 26 Mitgliedern emporarbeiten. Daneben bildete sich ein gemischter Chor, der 28 Sänger/innen aufweisen konnte.
Die musikalische Leitung dieser Chöre hatte Lehrer Albers. Der damalige 1. Vorsitzende, Erich Kuring, setzte sich 1950 dafür ein, das 70jährige Jubiläum in einem größeren Rahmen und unter Mitwirkung 15 auswärtiger Vereine zu feiern.

1960 fand das 80jährige Jubiläum im kleinen Rahmen im Waldschlösschen statt. Geladen waren hierzu 6 Vereine. Der 1. Vorsitzende war damals Max Twele, Dirigent der Musiker August Schachtebeck aus Diemarden.
Dieser suchte zum 90. Stiftungsfest 1970 Frauenstimmen für eine besondere Aufführung. Es fanden sich damals 50 Sängerinnen. Der Spaß am Singen blieb ihnen, und so gründete sich bald ein Damenchor.

Das 95. Stiftungsfest 1975 fand im DGH Reinhausen statt, wobei 13 Chöre zu einem Freundschaftssingen eingeladen waren. Dem MGV war inzwischen der Damenchor angegliedert und der 1. Vorsitzende war nun Alfred Seufer.
100 Jahre MGV mit Damenchor wurden 1980 unter Mitwirkung von 36 befreundeten Chören gefeiert. Der Verein bekam aus diesem Anlass die Zelter-Plakette verliehen, die allerdings aus organisatorischen Gründen erst am 30.10.81 in einer Feierstunde vom OKD Dr. Engelhardt überreicht werden konnte. Der Lehrer Gerhard Kortleben aus Klein Lengden löste August Schachtebeck als Chorleiter ab.

1990 feierte der Verein nicht nur sein 110jähriges Bestehen, sondern es fiel auch die Grenze zur DDR, so dass Kontakte zu den östlichen Nachbarn im Eichsfeld geknüft werden konnten. Es entwickelte sich eine freundschaftliche Beziehung zum gemischten Chor in Rohrberg, die noch heute besteht.
Alfred Seufer blickte inzwischen auf 20 Jahre Tätigkeit als 1. Vorsitzender zurück. Aufgrund des plötzlichen Todes von Chorleiter G. Kortleben wurde die Stelle nun von Otto Eggers aus Bovenden übernommen.

Bis zum Jahr 1993 waren der MGV und der Damenchor eigenständig und zählten zusammen 65 aktive und 119 fördernde Mitglieder. 1993 kam es dann zu einer Satzungsänderung und die beiden Chöre wurden zusammengefasst. Seitdem heißt der Chor offiziell Gesangverein Reinhausen e.V. von 1880.
1995 feierte der Verein die 25jährige Zugehörigkeit der Damen zum inzwischen gemischten Gesangverein. Der größte Teil der aktiven Sängerinnen wird mit der silbernen Ehrennadel des Vereins ausgezeichnet. Die Sangesbrüder bedanken sich mit diesem Fest bei ihren Sangesschwestern für das gute Miteinander der Chorgemeinschaft.

Im März 1999 legt der 1. Vorsitzende Alfred Seufer nach 30 Jahren Vorstandsarbeit aus Altersgründen sein Amt nieder. Er wird Ehrenvorsitzender. Abgelöst wird er durch Gertraud Linne, die dieses Amt bis heute inne hat.
Im Jahr 2000 feiert der Gesangverein sein 120jähriges Vereinsjubiläum mit einem Freundschaftssingen von 12 Chören sowie dem Polizeichor Göttingen. Zu diesem Zeitpunkt besitzt der Chor 44 aktive und 58 passive Mitglieder.
Mit diesem Jubiläum endet die Chorleitertätigkeit von Otto Eggers und eine junge Dirigentin, Olga Mroß, tritt an seine Stelle.

Auch wenn die Qualität des Chorgesangs deutlich zunahm: aufgrund von fehlendem jungen Nachwuchs sanken die Mitgliederzahlen kontinuierlich. Zum 130. Jubiläum im Jahr 2005 zählte der Gesangverein lediglich noch 20 aktive und 48 fördernde Mitglieder.
Erst in den letzten Jahren konnten wieder einige Neueintritte verzeichnet werden.
2015 wurde Olga Mroß nach 15jähriger Tätigkeit mit einem Sommerkonzert verabschiedet und wir konnten als neuen Dirigenten Frank Bodemeyer für den Chor gewinnen.

Seit Ende September 2019 leitet Susanne Herbst den Chor, da Herr Bodemeyer aus beruflichen Gründen dies Amt nicht mehr wahrnehmen konnte. Er steht dem Chor allerdings noch aushilfsweise bei dem einen oder anderen Ständchen zur Verfügung.